Bombshell - Kritik und Trailer zum Film (2024)

Mit der Starpower von Charlize Theron, Nicole Kidman und Margot Robbie macht sich US-Regisseur Jay Roach ("Trumbo") an ein Filmdrama über Machtmissbrauch und Belästigung bei dem rechtspopulistischen US-Nachrichtensender Fox News. In "Bombshell - Das Ende des Schweigens" spielen sie Journalistinnen, die den übergriffigen Senderchef Roger Ailes (John Lithgow) mit Klagen und Vorwürfen zu Fall bringen.

"Bombshell" ist eine grausam unterhaltsame Dramatisierung dessen, wie eine kleine Gruppe von Frauen den Fox-News-Boss Roger Ailes stürzte und eine Kultur des sexuellen Missbrauchs beim US-Nachrichtensender aufdeckte. Der Film ist voller Stars und ebenso erschreckend wie effektiv in der Darstellung der Art und Weise, wie alles zustande kam, noch bevor MeToo zum Hashtag wurde. Ab Freitag im Kino.

Bombshell: Kurzinhalt zum Film

Es ist nicht das erste Mal, dass diese Geschichte erzählt wird. Die siebenteilige Miniserie "The Loudest Voice" hat die Geschehnisse mit Naomi Watts und Russell Crowe hervorragend dramatisiert, aber es ist der Film, der vielleicht den größten Einfluss hat - auch wegen der doppelten Bedeutung seines Titels.

"Bombshell" war eine Insider-Hollywood-Satire aus dem Jahr 1933 mit Jean Harlow und das englische Wort bezog sich einst - und eigentlich immer noch - auf attraktive Frauen. Weil sich das neue "Bombshell" auf die Persönlichkeiten von Fox News konzentriert, werden die drei Frauen im Kern der Geschichte von drei großartigen Schauspielerinnen gespielt: Charlize Theron, Nicole Kidman und Margot Robbie.

Der verstorbene Fernsehproduzent und Medienstratege Roger Ailes, der den erzkonservativen US-Kabelnachrichtensender Fox News unter Rupert Murdoch aufgebaut hat, hatte im vergangenen Vierteljahrhundert einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die politische Landschaft in den USA. Für die Frauen von Fox News, die auf eine Beförderung hofften, lautete sein Motto: "Du willst mit den großen Jungs spielen, dann musst du mit den großen Jungs ins Bett."

Es ist die Fox-Moderatorin Megyn Kelly (Theron), die uns Ailes (John Lithgow) vorstellt, der sie nach einer Debatte mit dem damaligen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump am Telefon fragt: "Was hast du getan, um Trump so wütend zu machen?" Obwohl sich herausstellt, dass Ailes, gelinde gesagt, ein Mann mit wildem Temperament ist, zeigt "Bombshell" in den frühen Momenten aber auch sein unterstützendes Verhalten, wenn er Kelly lobt: "Das war gutes Fernsehen, ich bin stolz auf dich."

Bombshell: Die Kritik

Da ihre Darbietung im Vergleich zu ihren früheren Filmen wie "Mad Max: Fury Road" (2015) subtil ist, ist es leicht, Charlize Therons außergewöhnliche Arbeit hier zu unterschätzen. Durch die dezente Unterstützung der Arbeit von Make-up-Künstler Kazu Hiro und einem umfassenden Voice-Coaching verwandelt sie sich vollständig in die stählerne, berühmte "Bienenkönigin".

Dann gibt es noch Gretchen Carlson, tadellos gespielt von Nicole Kidman, eine Moderatorin, die Ailes immer und immer wieder demütigt. "Niemand will zusehen, wie sich eine Frau mittleren Alters durch die Wechseljahre schwitzt", sagt er an einer Stelle. Also berät sie sich heimlich mit Anwälten und beginnt einen Krieg, von dem niemand glaubt, dass sie ihn gewinnen kann.

Am 6. Juli 2016 reichte Carlson eine Klage wegen sexueller Belästigung gegen Ailes ein. Auch Kelly ging schließlich mit Behauptungen an die Öffentlichkeit, dass Ailes zu Beginn ihrer Karriere unerwünschte sexuelle Annäherungen gemacht hat. Nach dem darauf folgenden sh*tstorm in den Medien machten Dutzende Frauen ähnliche Anschuldigungen, und was sie aufdeckten, ist sowohl eine Kultur des Machtmissbrauchs und der Frauenfeindlichkeit als auch ein Klima von Überwachung, Schmierkampagnen und Schweigegeld.

Die letzte Person, die wir im Film treffen, ist die naive Kayla Pospisil, eine fiktive Figur, die für alle ehrgeizigen jungen Frauen steht, die Ailes aufforderte, ihre "Loyalität" zu beweisen. Sie ist relativ dünn gezeichnet, aber sehr sensibel von Margot Robbie gespielt. John Lithgow, vollgepackt mit wackelnden Backen, macht seine Arbeit gut als Ailes, den die Welt als "alt, fett und hässlich" ansieht. Seine Performance ist nicht so explosiv wie die von Russell Crowe in "The Loudest Voice", aber er zeigt die Komplexität eines Mannes, der an Paranoia und Größenwahn leidet.

Obwohl "Bombshell" keine Position zu der konservativen Haltung von Fox News einnimmt, macht es auch klar, dass die drei Frauen, deren Geschichten es folgt, nichts, wenn nicht wahre Fox-Anhängerinnen sind. Sie sind keine Rebellinnen und - wie es in einem flotten Moment gezeigt wird - sie sind alles andere als Freundinnen. Es ist nicht einfach, Sympathien für reiche, aufdringliche und rechte TV-Stars zu wecken, doch "Bombshell" gelingt es, ihre Geschichten geschickt zusammenzufügen, während sie in denselben Wirbel gezogen werden.

Der Film wirft nicht viel neues Licht auf die Geschichte und ist in dem Sinne keine "Bombe", profitiert jedoch von der soliden, wenn auch unspektakulären Regie von Jay Roach (am besten bekannt für Komödien wie die "Austin Powers"-Filme). Der Autor Charles Randolph, Gewinner eines Oscars für "The Big Short", hat ein intelligentes, sich schnell bewegendes Drehbuch geschrieben - eine Erzählung, die einen zum Lachen bringt, das dann in der Kehle stecken bleibt.

Alle Spielzeiten auf einen Blick

(APA/Red)

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